Arianische theologische Betrachtungsart war präsent im Jahre 325, als die Ablehnung der zu diesem Zeitpunkt eingeführten Dreieinigkeit. Die semi – arianische Form des Glaubens lehrt, dass nur der Vater der Gott des Universums ist, aber zugleich, dass auch der Sohn Jesus die Göttliche Natur besitzt, allerdings mit einem Anfang durch eine wörtliche Geburt vor der Entstehung des Universums. Genau dieses war die Lehre von Ellen White und unserer Pioniere. Uriah Smith war seit seiner Jugend mit dem Adventismus verbunden, und übernahm 1855 die Redaktion der Zeitschrift ´Review and Herald´. Er hatte bei den Adventisten den fundamentalen Einfluss auf die Auslegung der Prophetie.
Seine bekanntesten Werke waren die Bücher ´Offenbarung´ (1867) und ´Daniel´ (1873) welche später zu einem Buch ´Daniel und Offenbarung´ zusammengefasst wurden. Trotz angespanntem Verhältnis mit Ellen White, wurde er von ihr als einer der wichtigsten Autoren und Theologen unserer Gemeinde genannt, wobei dieses Buch die eindeutigsten arianischen Aussagen gegen die Dreieinigkeit enthält, die er auch 1898 nochmals bestätigt hat.
Diese wurden erst 1940-1946 aus dem Buch entfernt! So viel zu der Ansicht, dass die Pioniere „Irrlehren“ mitgeschleppt hätten, und Ellen White dieses nach 1890 „erkannt“ und entfernt habe. Die Aussage Jesu, dass ´niemand zwei Herren dienen kann´ bedeutet, dass man sich für einen der beiden entscheiden muss. Das erste Gebot besagt, dass wir nur den wahren, biblischen Gott anbeten sollen. Die Lehre der Dreieinigkeit ist keine biblische Lehre. Sie ist ein katholisches Glaubensdogma, welches Gott anders definiert als die Bibel.
Wer sie annimmt, verstösst gegen das erste Gebot, das die Anbetung des biblischen Gottes verlangt. Jesus sagt, dass man sich für einen der zwei Herren entscheiden muss, für die Dreieinigkeit oder den Gott der Bibel.
Als Arianismus bezeichnet man den Glauben, dass die Dreieinigkeitslehre falsch ist. Der Arianismus trägt den Namen von Bischoff Arius, der im Jahre 325 n.Chr. vor Nizäa gegen die neue Lehre der Dreieinigkeit gekämpft hatte. Er hat die Göttlichkeit Jesu angenommen, und wie Ellen White gelehrt, dass Jesus schon im Himmel eingeborener Sohn war. Auf der anderen Seite kamen die falschen Behauptungen seiner Gegner, dass er gelehrt habe, dass Jesus ein „erschaffenes“ Wesen sei, was nicht der Wahrheit entspricht!
Genau den gleichen Arianismus haben Ellen White und die Pioniere gelehrt. Auch diejenigen, die heute gegen das Dogma der Dreieinigkeit kämpfen und an die biblische Wahrheit glauben, dass Jesus bereits im Himmel als Sohn geboren wurde und hierarchisch unter Seinem Vater ist, werden beschuldigt zu behaupten, dass Jesus „kein“ Göttliches Wesen sei.
Ellen White würde nie ein arianisches Buch als das wichtigste adventistische Buch empfehlen, wenn dieses zum Verstoß gegen die Zehn Gebote führt oder zur Ablehnung des biblischen Gottes! Der Geist der Weissagung ist der Garant für die Wahrheit. Was hat Ellen White 1905 geschrieben?
Damals war es wegen der Auseinandersetzung mit Dr. Kellogg, der eine Irrlehre über den heiligen Geist gebracht hat, besonders wichtig, keinen falschen Theologen und keine Literatur zu empfehlen, die die Wahrheit über den heiligen Geist mit Irrlehre vermischt.
Der Autor Uriah Smith war bis zu seinem Tode 1903 einer der energischsten Kämpfer gegen die Irrlehre der Dreieinigkeit. In den unteren Zeilen lesen wir die Aussagen der Prophetin Gottes über dieses umstrittene und heute abgelehnte Buch:
- „Das Interesse für ´Daniel und Offenbarung´ sollte bis zum Ende der Erprobungszeit fortgesetzt werden. Gott hat den Autor dieses Buches als Kanal verwendet, durch welchen Er das Licht der Wahrheit direkt in unseren Verstand sendet.“ {Ellen White: 1MR, No. 26, page 63, „Thoughts on Daniel and the Revelation“ MS 174 1899}
- „Ich habe die Instruktion bekommen, dass diese WICHTIGSTEN Bücher, welche das von Gott gegebene Licht beinhalten und den Abfall Satans im Himmel zeigen, gerade in dieser Zeit überall verbreitet werden müssen. Durch sie wird die Wahrheit viele Menschen erreichen. ´Patriarchen und Propheten´, ´Daniel und die Offenbarung´ (Uriah Smith) wie auch ´DER GROßE KAMPF´ sind wie nie zuvor notwendig.“ {Ellen White: RH 16. February 1905. „A call for Active Work“}
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Aussage im Jahre 1905 gemacht wurde, und dass die Anordnung von ´,´ sowie ´und´ gleich wie im englischen Original ist, so dass man eindeutig erkennt, dass sie das Buch mit dem Titel ´Daniel und Offenbarung´ von Uriah Smith meint. Im Jahre 1899 schreibt sie sehr präzise, dass Gott diesen Autor und nicht diese Autoren als Kanal verwendet hat, also nicht die Propheten Daniel und Johannes.
- „Diese Bücher sind besonders wichtig, und jede Gelegenheit sollte genutzt werden, sie zu verbreiten.“ {Ellen White: Letter written from St. Helena, California to Edson White and W. C. White, 27th September 1903, 21MR No. 1594, see also ‘Evangelism’ chapter 10 page 366}
Aber statt zuzugeben, dass sie im Irrtum sind, versuchen uneinsichtige Vertreter der Dreieinigkeitslehre selbst nach so starken Beweisen gegen ihre Ansichten noch zu argumentieren, dass Ellen White dieses adventistische Buch, welches die arianische Theologie lehrt, nur deshalb empfohlen hätte, weil in diesem „auch“ wichtige Wahrheiten enthalten seien.
Wir wissen, dass die Wahrheit über Gott wichtig ist, damals wie heute. Da Ellen White als Prophetin schrieb, dass Gott diesen Autor Uriah Smith als Kanal der Wahrheit verwendet hat, kann dieses Buch keine Irrlehren über Gott enthalten! Die Bibel ist eindeutig, dass keiner zwei Herren dienen kann! Die einzigen zwei strittigen Punkte bezüglich dieses Buches betreffen nur erstens das Kapitel 11 im Buch Daniel, bei dem Uriah Smith und James White verschiedene Auffassungen hatten, ob der eine Teil die Türkei oder Rom betrifft, und zweitens die Meinung, dass die päpstliche Macht kurz vor Jesu Wiederkunft reduziert wird.
Natürlich können seine Worte an manchen Stellen einen solchen Eindruck hinterlassen, aber wir können zugleich im 8. Kapitel seines Buches über Daniel lesen, dass er das Papsttum die führende Verfolgungsmacht bis zum Ende der Zeit genannt hat. Uriah Smith hat auch über das Sonntagsgesetz des Papstes geschrieben.
Und bilden wir uns wirklich ein, dass er im zweiten Teil des Buches über die Offenbarung nicht geschrieben hätte, dass die zwei Tiere, die das letzte Volk Gottes verfolgen werden, das Papsttum und Amerika sind? Im Buch ´Der große Kampf´ von Ellen White steht das auch.
Aber diese Verse im Buch Daniel, Kapitel 11, sind nur eine Ergänzung und Vertiefung bereits bekannter Wahrheit. Eine unvollständige Auslegung der Prophezeiung über das absolute Ende der Zeit bedeutet keine Vernichtung eines der Fundamente der Wahrheit unseres Glaubens! Wir haben auch heute keine vollständige Auslegung der Offenbarung, und es heißt nicht, dass ihre Interpretation Irrlehren gebracht hätten.
Ellen White hat selber nie die Bedeutung dieser Verse erklärt! Es ist also nicht bewiesen, ob Uriah Smith Fehler gemacht hat, auch wenn man auf den ersten Blick einen solchen Eindruck bekommt. Ein Buchstabe ´i´ mit dem Punkt oben bedeutet auch ohne diesen Punkt den Buchstaben ´i´ und nichts anderes! Dem analog könnte Uriah Smith bei eventuell unvollständigem Verständnis der ´i´ Punkt fehlen, wobei der Buchstabe, der zur Wahrheit führt, immer noch derselbe bliebe. Aber der Tausch eines Buchstabens gegen einen ganz anderen ist manchmal substantieller Art.
Bei der Dreieinigkeit im Tausch gegen den biblischen Gott wird das Fundament verändert, d.h. wen wir anbeten. Durch die Einführung der Dreieinigkeit wurde ein Buchstabe vollständig durch den anderen ersetzt, d.h. eine tragende Säule der Wahrheit entfernt und der wahre Gott durch ein nicht biblisches Dogma ersetzt!
Hätte Ellen White kein arianisches Buch empfohlen, sondern eines, das die Dreieinigkeit unterstützt, dann hätten deren Befürworter keine Not, deren Lehre zu beweisen. Sie wären nicht geneigt, die alten Schriften zu fälschen und verschwinden zu lassen. Sie würden sich nicht gezwungen fühlen zu kritisieren, dass Ellen White den Arianismus hält. Es geht darum, wen wir anbeten, und um das Halten der Zehn Gebote, da keine Irrlehre toleriert werden sollte!
Genau deshalb hat Ellen White initiiert, dass Dr. Kellogg mit Anderen aus der Kirche ausgeschlossen wird, nachdem er Irrlehren über den heiligen Geist verbreitet hatte und unbelehrbar war. Der wichtige deutsche Theologe Prof. Manfred Böttcher schrieb folgende Worte, unabhängig von seinen persönlichen Ansichten:
- „Aber erst nach dem Tode der frühen Generation adventistischer Theologen konnte sich das trinitarische Verständnis uneingeschränkt durchsetzen, erstmalig wurde es 1931 auch in den grundlegenden adventistischen Glaubenslehren (Fundamental Beliefs) formuliert. 1944 wurden auch alle antitrinitarischen und semiarianischen Aussagen aus den früher von Uriah Smith veröffentlichten Büchern, soweit sie nachgedruckt worden sind, in Anmerkungen verändert oder gestrichen.” {Prof. Manfred Böttcher}
Daran können wir sehen, dass wir trotz anderer Darstellungen die Lehre der Dreieinigkeit als Kirche erst 1931 „erkannt“ und eingeführt haben. Wir wissen auch, dass der Inhalt unserer alten Bücher nicht immer unverändert blieb, sondern durch die Menschen, die sich „autorisiert“ und fähig gefühlt haben, oft „angepasst“ und gekürzt wurde, ohne dass der Leser es weiß.
Unten können wir die Originalaussagen von Uriah Smith lesen:
- “Wir lesen in der Bibel eindeutig, dass die Existenz Christi einen Anfang hatte, was beim Vater nicht der Fall ist. Da Er nicht die gleiche Ewigkeit ohne Anfang wie Sein Vater besitzt, steht der Anfang Seiner Existenz, als Geborener vom Vater, vor jeglicher Zeit der Schöpfung, zu dem Er zusammen mit dem Vater als co-Schöpfer steht. Konnte der Vater nicht anordnen, dass solches Wesen gleiche Anbetung wie Er Selber bekommt, ohne Gefahr, dass dieses eine Anbetung des falschen Gottes ist, seitens jener, die Ihn anbeten? Er (Vater) hat Ihn (Christus) zu solcher Höhe erhoben, dass Ihm solche Würdigung zusteht, und Er (Vater) gab die Anordnung, dass Ihm (Jesus) solche Anbetung zusteht, was nicht notwendig wäre, wenn Christus die gleiche vor-Ewigkeit mit dem Vater gehabt hätte. Und auch Jesus hat gesagt, dass „wie der Vater das Leben in sich hat, gab Er auch dem Sohn, das Leben in sich zu haben.“ Der Vater hat Ihn erhöht. „Deswegen erhöhte Gott Ihn, und gab Ihm den grössten von allen Namen.“ Der Vater sagt Selber über Ihn: „dass Ihn alle Engel Gottes anbeten.“ Alle diese Zeugnisse zeigen, dass heute Jesus die gleiche Würdigung wie dem Vater gehört, aber dieses bedeutet niemals, dass Er die Herkunft gleicher Ewigkeit mit dem Vater hat!“ {Uriah Smith: Daniel and the Revelation, 1897, 401}
- „Das ist also die letzte Botschaft zur Kirche vor dem Ende der Versuchung. Die Beschreibung der Gleichgültigkeit Laodizeas ist schrecklich und schockierend. Jedoch kann man nicht widersprechen, dass das Zeugnis des treuen Zeugen „wahr und treu“ ist. Und dazu, „Er ist der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Offenbarung 3,14). Manche verstehen diese Ausdrucksweise falsch, und denken, dass Jesus ein erschaffenes Wesen sei, und dass Seine Existenz Vorläufer der Schöpfung anderer Wesen und Sachen sei, in grösster Nähe dem selbst existierenden und ewigem Gott (Vater). Aber, dieser Vers sagt nicht, dass Jesus erschaffen wurde, da die Worte ´Anfang der Schöpfung´ einfach bedeuten, dass das Werk der Schöpfung durch Ihn begann. ´Ohne Ihn ist nicht entstanden, was entstanden ist. Die anderen, unserer Meinung nach, legen richtiger den griechischen Ausdruck αρχη (Erster) aus, dessen Bedeutung ´Verursacher´, ´Kraft`, ´Mitte´ bedeuten kann, was nur manche Definitionen dieses Wortes sind, mit der Selbstverständlichkeit, dass Jesus dieses Mittel war, wodurch Gott alles erschaffen hat, aber Er selber ist auf andere Weise entstanden, wie Er auch ´der Eingeborene´ vom Vater genannt wurde. Es wäre nicht angemessen, diesen Ausdruck bei jeglichem erschaffenen Wesen zu verwenden.“ {Uriah Smith: Daniel and the Revelation, 1897, p. 371}
Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch Erstes Gebot oder die Dreieinigkeit in dem alle Zitate von Ellen White zusätzlich auch auf Englisch stehen.